Die Wildbienen-Nisthilfe wird im Schlosspark von Trabelsdorf installiert. Im Bild (v.li.): 2. Bürgermeister Norbert Reichl, 1. Bürgermeister Michael Bergrab und Amtsleiter Lothar Winkler. Foto: C. Kappl

Eingestellt:13.07.2021
Ort: Walsdorf / Lisberg / Oberaurach

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Wildbienen-Nisthilfe im Schlosspark Trabelsdorf - Bereicherung für das „Naturjuwel“

Trabelsdorf. Lothar Winkler, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung, hat im neuen Trabelsdorfer Schlosspark symbolisch für ganz Oberfranken eine von über 60 Wildbienen-Nisthilfen mit Informationstafel offiziell aufgestellt. „Unser Haus ist ein Partner für die gesamtgesellschaftliche Aufgabe Natur- und Artenschutz“, so Winkler. „Es ist uns wichtig im Rahmen von Dorferneuerungen und Flurneuordnungsverfahren der Bevölkerung das Thema ‚Erhalt der Artenvielfalt‘ nicht nur bei Insekten näherzubringen.“ Bei der Herstellung der Nisthilfe wurde besonders auf Regionalität geachtet. Das Eschenholz stammt aus dem Wald unterhalb der Giechburg bei Scheßlitz. Das Sägewerk Fürst in Azendorf hat die Stämme zu Balken verarbeitet und daraus Blöcke für die Nisthilfe gesägt. Die Joseph-Werkstätten in Lichtenfels haben unter Beteiligung von Menschen mit Behinderung Nistlöcher in die Holzblöcke gebohrt, diese glatt gehobelt und an der Infotafel montiert.

Pascal Kübler (Vorsitzender der TG Trabelsdorf): „Es freut mich, dass die Dorferneuerung von über 39 Teilnehmergemeinschaften in ganz Oberfranken symbolisch für die Installation aller 60 Wildbienennisthilfen ausgewählt wurde.“ Im Rahmen der Dorferneuerung wurde durch die Teilnehmergemeinschaft Trabelsdorf der Schlosspark auf seine historische Größe erweitert. Es entstand ein neues Fußwegenetz. Ansprechende Sitzgruppen laden zum Verweilen ein. „Spannend wird sein, wie sich das Erscheinungsbild des jungen Schlossparkes mit den ca. 90 gepflanzten Laubbäumen und den ca.180 neuen Sträuchern in den nächsten Jahren entwickeln wird“, so Kübler.

Zur Information der Besucher sind vor den Baumgruppen auch Tafeln installiert, auf denen die Baumarten mit ihren Besonderheiten beschrieben werden. „Damit führen wir den bestehenden Baumlehrpfad des alten Schlossparkes in den neuen fort“, freut sich Florian Dietz, Ortsbeauftragter der TG Trabelsdorf. Im neuen Schlosspark gibt es aber noch mehr zu entdecken: so wird beispielsweise mit einer interessanten Infotafel die Entwicklung des Ameisenbläulings eindrucksvoll veranschaulicht. Der Ameisenbläuling ist eine vom Aussterben bedrohte und noch im Schlosspark vorkommende Schmetterlingsart, die zu ihrer Existenz sowohl den Wiesenknopf (Pflanze), als auch Ameisen benötigt. In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde wird im Herbst die offene Wiesenfläche des Schlossparkes mit einer speziellen Saatgutmischung für standorttypische Blumen und Kräuter ökologisch aufgewertet. „Die Saatgutmischung ist bereits bestellt“, konnte Pascal Kübler berichten.

„Die Wildbienen-Nisthilfe rundet das ökologische Informationssystem des Schlossparkes gelungen ab. Ich sehe die neue Informationsquelle als weiteres Puzzleteil in unserem Naturjuwel Schlosspark“, so 1. Bürgermeister Bergrab. Weiterhin dankte er der Teilenehmergemeinschaft und dem Amt für ihr Engagement in der Flurneuordnung mit Dorferneuerung Trabelsdorf. Norbert Reichl erklärte dazu: „Ich sehe unseren Schlosspark auch als Inspirationsquelle, um das Thema Naturschutz in die Fläche zu bringen.“ Ziel ist es, sich im neuen Schlosspark zu erholen, aber auch Ideen für die eigene Gartengestaltung mit nach Hause zu nehmen.