Etwa 200 Gläubige waren zum Markusfest nach Küstersgreuth gekommen. Foto: Joseph Beck

Eingestellt:11.05.2021
Ort: Burgebrach

Burgebrach

Sankt Markus siegt über Corona

Viele Gläubige freuten sich beim Markusfest Küstersgreuth über den Besuch von Erzbischof Dr. Ludwig Schick

 

Küstersgreuth (jb). Die Pfarrei und die Gemeinde Burgebrach haben sich stets bemüht, die Corona-Pandemie zu bekämpfen. Dieses Jahr jedoch ließ Pfarrer Bernhard Friedmann sich nicht dazu bewegen, das bei der Bevölkerung rund um Küstersgreuth beliebte Markusfest wegen Corona noch einmal abzusagen, da alle Coronabestimmungen eingehalten werden und der Gottesdienst im Freien stattfinde. In Erzbischof Ludwig Schick hatte er einen tapferen Mitstreiter, der sein vor einem Jahr bei der Weihe der renovierten Kirche gegebenes Versprechen, zum Patrozinium zu kommen, einhalten wollte.

Die kleine Markuskapelle in Küstersgreuth ist im westlichen Landkreis vor allem als Wallfahrtsziel um den Markustag (25. April) bekannt und bei den Prozessionen wird auch besonders für das gute Wachsen der Feldfrüchte gebetet. Aus den Pfarreien und Kuratien von Burgebrach, Treppendorf, Oberköst, Hirschbrunn, Unterneuses und Stappenbach wallfahren die Gläubigen seit dem Mittelalter hinauf auf den Berg zu der kleinen Kapelle mit der Statue des Hl. Markus aus dem Jahre 1552. Die Geschichte um sie liest sich fast wie ein Roman, da die Skulptur lange Zeit herhalten musste in den religiösen und politischen Kämpfen zwischen Katholiken und Protestanten und dem Fürstbistum Bamberg und den Markgrafen von Ansbach/Bayreuth.

Die über 200 anwesenden Gläubigen freuten sich, zumal der hohe Besuch aus Bamberg strahlenden Sonnenschein mitgebracht hatte. Die Feier der Heiligen Messe konnte so auf der Wiese vor der Kirche stattfinden und die Besucher waren wegen Corona bis über die Straße weit und in großem Abstand verteilt.

Pfarrer Friedmann ließ sich bei der Begrüßung des Erzbischofs von den Schwierigkeiten vorher nichts anmerken und hieß Schick zum Markusfest herzlich willkommen.
In seiner Predigt rief Schick in den „Zeiten des Umbruchs“ zum Aufbruch zum Glauben hin auf:  „Dafür brauchen die Wallfahrer das Gebet.Wir dürfen unseren zukünftigen Generationen das Vertrauen und den Glauben an den guten Gott nicht verbauen!“ Zu diesem Vertrauen müsse aber auch das auf den Nächsten kommen, meinte der Prediger dann und kam auf die Nächstenliebe zu sprechen. Es folgte ein flammender Appell, alle Regeln zur Bekämpfung der Pandemie einzuhalten: „Wir müssen jetzt durchhalten, die Einschränkungen hinnehmen, um dann im Sommer oder Herbst wieder frei zu sein.“
Nach der Messfeier dankte Friedmann dem Erzbischof für sein Kommen und den feierlichen Gottesdienst, der musikalisch von Reinhard Stadter an der Orgel und Altbürgermeister Georg Bogensperger als Kantor sehr schön gestaltet wurde.

Kirchenratsvorsitzende Helga Bauer und Veronika Nastvogel überreichten als Dank an beide Geistlichen Geschenkkörbe und bedauerten, dass wegen Corona keine Speisen und Getränke ausgegeben werden. Die Wallfahrer vermissten schon das sonst übliche gesellige Beisammensein, waren aber glücklich, dass das Markusfest durch das Standvermögen ihres Pfarrers dieses Jahr doch stattfand. Sie freuten sich auch, dass der Erzbischof ankündigte, wiederzukommen.

Das „Steigerwald-Onlineteam“ unter der Regie von Jeremias Bauer übertrug den Outdoor-Gottesdienst auch in die Kirche und streamte den Gottesdienst live ins Netz, er ist aber auch weiterhin noch auf youtube zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=gvOT643Calc