Wallfahrt nach Vierzehnheiligen in Corona-Zeiten
Priesendorf (cs). Corona verlangte heuer den Organisatoren für die Wallfahrten nach Vierzehnheiligen mehr ab, als es bisherige Krisenzeiten je taten. Zum ersten Mal in der Geschichte der Wallfahrten untersagte nicht eine diktatorische Regierung die kirchliche Pilgerfahrt und es machte auch kein Krieg den Weg zur Basilika lebensgefährlich. Stattdessen sagten die Franziskaner von Vierzehnheiligen selbst alle angemeldeten Gruppen-Wallfahrten zum Gnadenaltar ab, um wegen COVID-19 größere Menschenansammlungen vor allem in der Wallfahrtskirche und dem Diözesanhaus zu vermeiden. Die Priesendorfer Pfarreiangehörigen ließen sich jedoch von dem Virus nicht in die Knie zwingen und fanden andere Wege, wovon bereits in einer anderen Ausgabe berichtet wurde.
Seit dem besonderen Wallfahrtsgottesdienst am eigentlichen Wallfahrtstag lag in der Pfarrkirche St. Bartholomäus in Priesendorf fünf Wochen lang ein Wallfahrts-Bitten-Buch aus, in das jeder einzelne seine persönlichen Fürbitten, seine Hoffnungen und Gebete, aber auch Ängste und Nöte an die 14 Nothelfer eintragen konnte.
Im August machte sich nun eine dreiköpfige Delegation mit Vertretern verschiedener Gremien der Pfarrei Priesendorf auf den traditionellen Weg nach Vierzehnheiligen. Aus dem Team der Wallfahrtsleitung hatte sich Carmen Scholz nicht nur das bewährte Vorbeter-Buch vom ehemaligen Vorbeter Bruno Keller geliehen, sondern auch die übrigen Seiten des Wallfahrts-Bitten-Buchs mit weiteren Fürbitten, Gebeten und Bildern der Priesendorfer Wallfahrt gefüllt. Nach etwa fünfeinhalb Stunden gemeinsamen Pilgerns und Betens erreichte Carmen Scholz mit ihren Begleiterinnen Sandra Müller (Pfarrgemeinderat) und Ilse Oberle (Katholischer Frauenbund) die Basilika Vierzehnheiligen, in der die Delegation vom neuen Guardian des Klosters, Pater Dietmar Brüggemann, empfangen und zum Ort der Erscheinung am Gnadenaltar geführt wurde.