Abschiedsgottesdienst in Dankenfeld. Im Bild (von links): Stefanie und Melinda Poßer, Frank Zänglein, Andrea Christel, PR Andrea M. Friedrich und Sonja Schramm. Foto: Privat

Eingestellt:11.09.2020
Ort: Walsdorf / Lisberg / Oberaurach

Walsdorf / Lisberg / Oberaurach

Pastoralreferentin Dr. Andrea M. Friedrich auch in Dankenfeld, Priesendorf und Lembach verabschiedet

Unterwegs im Auftrag des Herrn

 

Dankenfeld/Priesendorf. In kirchlichen Berufen ist es gute Sitte hin und wieder den Ort des Schaffens zu verändern, um sich und vor allem die neue Gemeinde mit frischem Wind und frischem Geist zu beleben. So verabschiedete sich Pastoralreferentin Dr. Andrea M. Friedrich nun aus den vier Gemeinden Dankenfeld, Kirchaich, Lembach und Priesendorf, um nun in einem Sabbatjahr Kraft zu tanken und sich sozialen Projekten im Ausland zu widmen.
Durch die Pandemie-Situation war leider keine gemeinsame große Abschiedsfeier möglich. Aufgrund der besonderen Umstände wurde Dr. Friedrich daher mit je einem Gottesdienst in den vier Orten verabschiedet.

Dr. Friedrich hat einmal erwähnt, dass das Emmaus-Evangelium zu ihren Lieblingsevangelien zählt. Angelehnt an dieses Evangelium und ihrer Leidenschaft des Fahrradfahrens und Pilgerns wurden alle vier Gottesdienste unter dem Motto "Unterwegs im Auftrag des Herrn" aufeinander abgestimmt. Als gemeinsame Elemente durch die einzelnen Gottesdienste zog sich das Fahrrad, aber auch das von Dr. Friedrich geliebte Marien-Pilgerlied "Santa Maria del Camino", in dem um Marias Schutz und Begleitung gebeten wird. Mit der Orgel (Barbara Schäder), der Band "Vinolentum", der Gitarre (Andrea Christel), einer Trommel (Abbé Moise Seck), der Band Joshua und dem Kirchenchor Priesendorf kamen in den einzelnen Gottesdiensten eine vielfältige Mischung von Kirchenmusik zum Einsatz.

Mit einem speziellen Bußakt, in dem anhand der einzelnen Fahrradteile Bezug zum täglichen Leben genommen wurde, startete die Abschiedstour in Kirchaich. In Lembach wurde die Pastoralreferentin anstatt einer Lesung mit auf eine Pilgerreise genommen. Hier wurde deutlich gemacht, dass Dr. Friedrich während ihrer Zeit Zeichen und Spuren in den Herzen der Menschen hinterlassen hat. Neben den Fürbitten, die sich am Fahrrad orientierten, stand in Dankenfeld noch das Feuer (als Symbol für die für den Glauben brennende Pastoralreferentin und für ein Gefühl von Heimat) im Mittelpunkt. Mit liebevollen Segenswünschen, die den weiteren Weg von Dr. Friedrich begleiten sollten, endete die Abschiedstour in Priesendorf. In diesem letzten Abschiedsgottesdienst sprachen auch die pastoralen Weggefährten, Pfarrer i.R. Ewald Thoma, Pfarrer Albert Müller und PR Theresa Schwarzmann, ihren Dank und Wertschätzung aus.

In ihren Abschlusspredigten verriet Dr. Friedrich, dass sie Erinnerungen an die Gemeinde, in der sie sich gerade im Einsatz befindet, gerne in einem Notizbuch festhalte. Des Weiteren ging sie auf die Grenzen im Leben ein – manche die wichtig und überlebensnotwendig seien, andere die es zu überwinden oder anzunehmen gelte oder dass man manche Grenzen auch bis ins Unermessliche dehnen könne.

In den vergangenen neun Jahren hat die Pastoralreferentin mit ihrem unermüdlichen Wirken, persönlichen Einsatz, Menschenfreundlichkeit und theologischen Wissen, viele Akzente gesetzt und mit den verantwortlichen Personen, den Gruppen und Gremien das Leben in den Pfarrgemeinden und des SSB Steigerwald umsichtig und zukunftsorientiert mitgeprägt.

In ihren legendären Predigten, welche sie gerne mit Symbolen, Bildern oder Liedern veranschaulicht hat, brachte sie die Bedeutung der Schriften den Leuten nahe.

Neben dem Dank und guten Wünschen für ihre weitere Lebensreise wurden die Fahrradtaschen mit kleinen Geschenken gefüllt, damit sie – laut ihrem Wunsch – „mit leichtem Gepäck“ weiter reisen kann.

Auch die weltliche Gemeinde – vertreten durch die Bürgermeister Matthias Krapp (Priesendorf) und Thomas Sechser (Oberaurach) – versäumte es nicht, sich offiziell von Dr. Andrea M. Friedrich zu verabschieden. Bürgermeister Thomas Sechser wünschte ihr von ganzem Herzen, dass sich die Tür für Frauen zum Priesteramt öffne.

Es war überall Wehmut über den Abschied zu spüren, aber auch die Freude darüber eine besondere, den Menschen zugewandte Pastoralreferentin ein Stück auf ihrem Weg begleitet haben zu dürfen. Im Anschluss an die Gottesdienste konnte man sich persönlich verabschieden und mit hinreichend Abstand ins Gespräch kommen. Hierbei brachten in Kirchaich der Kirchenchor Dankenfeld-Kirchaich und in Dankenfeld der Musikverein Dankenfeld ein Ständchen dar. In Priesendorf erschienen die Kerwasburschen und -madla mit wehendem Wimpel. Glaube heißt immer auch Aufbruch. Und so zieht es – wenn es die Corona-Pandemie zulässt – Dr. Friedrich in ihrem Sabbatjahr hinaus in die Welt, um sich für Arme, Frauen und Flüchtlinge einzusetzen.