Eingestellt:15.01.2023

Oberschwarzach feiert seinen Sebastiani-Tag

Mit dem Aufzug der Bürgerwehr und einem Festgottesdienst am Sonntag, 22. Januar 2023

Oberschwarzach. Bereits zum 412. Mal hält man in Oberschwarzach an der gelebten Tradition dem Sebastiani-Pestgelübde fest. Sebastian gehört zu den volkstümlichen Heiligen – und das nicht nur hier zu Lande, sondern weltweit. Der Legende nach war Sebastian schon in früher Jugend Christ. Das war damals ziemlich gefährlich. Denn das römische Reich war noch ganz aufs Heidentum und die römischen Götter eingeschworen. Sebastian wurde Berufssoldat. Rasch stieg er die Karriereleiter empor. Bald war er Hauptmann der Prätorianergarde, der Renommiertruppe und Leibgarde des Kaisers. Ja, als Offizier hatte Sebastian freien Zutritt zu allen Gefängnissen. Er nutze dieses Privileg, um – wie wir heute sagen würden – seinen Mitchristen Hafterleichterung zu verschaffen und ihnen in den Gefängnissen Roms beizustehen. Er hat die Christen im Gefängnis besucht und ihnen geholfen. Er hat Güte gewagt und Notleidenden Barmherzigkeit erwiesen.

Man schrieb das Jahr 1611, als sich in der Pfarrei Oberschwarzach eine so verheerend wütende und gefürchtete Krankheit einschlich, dass täglich mehrere Leichen zu Grabe getragen wurden und durch den Tod der Gemeinde völlige Entvölkerung drohte, da betete die hiesige Bürgerschaft zum heiligen Sebastian und rief um seinen Beistand.

Der „Schwarze Tod“, wie die Beulenpest genannt wurde, holte sich im Jahre 1611 besonders zahlreiche Opfer in Oberschwarzach.

Am Sonntag, 22. Januar 2023 gibt es um 9.45 Uhr wieder ein Antreten der Bürgerwehr, Pioniergruppe, Steigerwaldkapelle und Vereinsfahnenabordnungen am Marktplatz, da man die letzten zwei Jahre aufgrund von Corona nur in abgespeckter Weise das Pestgelübde feiern konnte.

Um 10 Uhr findet der Festgottesdienst zu Ehren des Hl. Sebastian in der Pfarrkirche St. Peter u. Paul mit Ehrengast Monsignore Günter Putz, der an diesem Tag den Festgottesdienst zelebriert.

Vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat kam ein Schreiben am 17. September 2021 vom Staatsminister Albert Füracker, MdL, dass „Sebastiani Oberschwarzach“ im Rahmen der dritten bundesweiten Bewerbungsrunde als Kulturreform in das Bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde.