Eingestellt:11.11.2020
Ort: Burgebrach

Burgebrach

Kirchweih in Zeiten von Corona

Pfarrei St. Vitus Burgebrach feierte dieses Jahr eine kreative „Pandemie-Kirchweih“

Burgebrach (fs). Die aktuelle Corona-Situation mit all ihren Einschränkungen traf den traditionsbewussten und kirchweihaffinen Burgebracher sicher hart. Dennoch oder gerade deswegen hat sich die katholische Pfarrei St.Vitus in Burgebrach die ein oder andere Aktion einfallen lassen, um trotz allem ein wenig Kirchweih-Feeling aufkommen zu lassen und gleichzeitig den Fokus nochmals stärker auf den eigentlichen Anlass dieses Festes zu legen: Die Weihe des in seinen Anfängen bereits seit über 1000 Jahren bestehenden Gotteshauses.

So wurde bereits am Donnerstag vor der Kirchweih, wo sonst üblicherweise 12 Böllerschüsse die Kirchweih am Goldberg einläuten, dieses Jahr stattdessen an der Ostfassade des Kirchturms ein weithin sichtbares und in den Abendstunden farblich illuminiertes Kreuz platziert, das zunächst auch noch bis zum Beginn der anstehenden Weihnachtszeit mit seinem Licht ein wenig Hoffnung in unsere Zeit bringen soll. Rechtzeitig zum Advent wird es dann seitens des Pfarrgemeinderats wieder neue kreative Illuminationen geben, auf die man gespannt sein darf.

Am Kirchweihsamstag stellten die Ministranten einen in den Kirchenfarben gelb/weiß festlich-geschmückten Kirchweihbaum in der Kirche auf, bevor der Festreigen am gleichen Abend mit einer musikalischen Kirchweihandacht seinen emotionalen Höhepunkt fand. Die beiden Vollblutmusiker, Suzan Baker und Dennis Lüddicke, begeisterten die Besucher in der stimmungsvoll illuminierten Kirche mit ihrer vielfältigen und zugleich ausgewogenen Liedauswahl sowie packenden Anmoderationen, die echten und authentischen Glaubenszeugnissen glichen.

Am Kirchweihsonntag fand schließlich der traditionelle Kirchweihgottesdienst statt, bei dem eine große Schar an Ministranten Einzug hielt, gefolgt vom Pastoralteam um Pfarrer Bernhard Friedmann, Vertretern der Kirchenverwaltung sowie des Pfarrgemeinderats, Marktgemeinderäten, Vertretern des Heimat- und Verschönerungsvereins sowie – trotz des Ausfalls der weltlichen Kerwa – in sehr stattlicher Zahl auch Kirchweihburschen und -madla. In ihrer Predigt widmete sich die Pastoralreferentin Theresa Schwarzmann in sehr erfrischender Art und Weise dem Thema „Kerwa/Kirchenweihe“ und versinnbildlichte dabei anschaulich, dass die Kirche letztlich aus jedem einzelnen seiner Mitglieder besteht und auch nur durch das Zutun ALLER in einem von christlicher Nächstenliebe geprägten Miteinander existieren kann. So schloss sie letztlich in leichter Abwandlung des Burgebracher Kerwas-Credos mit den Worten „Wen sei Kerng is lebendich?“ – „Unnera!“. Nach dem Auszug unter den Klängen von „Großer Gott, wir loben Dich“ läuteten nach dem Gottesdienst noch die Kirchenglocken und trugen die trotz aller Umstände und Einschränkungen sehr festliche Kirchweih-Stimmung aller Kirchenbesucher weithin hörbar hinaus.

Für die nahende Advents- und Weihnachtszeit wird sich erneut ein Kreativ-Team des Pfarrgemeinderats damit auseinandersetzen, wie man trotz der zu diesem Zeitpunkt sicher noch immer geltenden Beschränkungen dennoch ein würdevolles kirchliches Weihnachtsfest feiern kann.