Aus Oberköst, Treppendorf und Hirschbrunn ziehen die Wallfahrer nach Küstersgreuth. Fotos: Joseph Beck

Eingestellt:08.05.2022
Ort: Burgebrach

Burgebrach

„Endlich wieder ein Markusfest wie früher!“

In Küstersgreuth kam der Erzbischof wieder wie versprochen

Küstersgreuth (jb). Nach zwei Corona-Jahren besuchte Erzbischof Ludwig Schick das dritte Mal in Folge den kleinen Ort des Marktes Burgebrach zum Markusfest. „Aber versprochen ist versprochen“, sagte er am Beginn seiner Begrüßung, denn er wolle auch mal das ganze Fest kennenlernen und dazu gehörten eben auch die fünf Wallfahrten und der weltliche Teil. 

Traditionell fünf Wallfahrten beim Markusfest

Erfreut über den Besuch seiner Exzellenz zeigten sich auch Pfarrer Bernhard Friedmann und die drei Burgebracher Bürgermeister Johannes Maciejonczyk (CSU), Peter Pfohlmann (ADL) und Peter Ludwig (CSU), die dem Erzbischof dieses Jahr wieder Ehre und Reverenz erwiesen. Maciejonczyk wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass der Erzbischof im Mai noch nach Stappenbach und Ampferbach komme.

„...eine Brücke zwischen Küstersgreuth und Steppach bauen“

Das Markusfest hat eine lange Tradition und früher manche Konflikte zwischen den Katholiken von Burg-ebrach und den Protestanten von Steppach ausgelöst.

Ein Kirchen-Gemeinderat meinte dazu: „Diese großen Auseinandersetzungen zwischen den Religionen gibt es heute nicht mehr, aber es wäre an der Zeit im Zeichen der Ökumene auch eine Brücke zwischen Küstersgreuth und Steppach zu bauen.“
Heuer waren auch wieder die Prozessionen aus Oberköst-Treppendorf-Hirschbrunn, die aus Oberharnsbach-Unterneuses, die aus Unterharnsbach, Stappenbach und die zahlenmäßig größte aus Burgebrach gekommen. Schon seit dem Mittelalter wallfahren die Gläubigen um den Markustag hinauf zu der Statue aus dem Jahre 1552. Auf ihrem Weg erbitten sie den göttlichen Segen vor allem für die Feldfrüchte.

So freute sich der Erzbischof bei schönem Wetter über die zahlreichen Besucher. In seiner Predigt erwähnte er den Löwen als Zeichen des Heiligen Markus, der auch auf seiner Mitra aufgestickt sei. Das gleichzeitige Fest des Heiligen Josef, des Arbeiters benutzte Schick, um auf gerechten Lohn für gute Arbeit hinzuweisen. Mit Maria, deren Fest als Patronin Bayerns ebenfalls gefeiert wurde, mahnte der Erzbischof, den unglückseligen Krieg in der Ukraine zu beenden. Alle Menschen, Familien und Politiker, forderte er auf, „gute Hirtinnen und Hirten im Sinne Christi zu sein“.

Reinhard Stadter an der Orgel und die Ebrachtaler Blaskapelle gestalteten die Feier musikalisch, die  vom Online-Team Steigerwald unter der Regie von Jeremias Bauer auch wieder professionell ins Netz gestreamt wurde.
Kirchenratsvorsitzende Helga Bauer und ihre Stellvertreterin Veronika Nastvogel überreichten den beiden Geistlichen am Ende Geschenkkörbe als Dank für ihren Besuch und die würdige Feier ihres Markusfestes.

Dann stärkten sich alle bei Essen und Trinken und unterhielten sich über früher und heute. Dabei waren auch einige ehemalige Flüchtlinge, die nach dem Krieg in Oberköst eine vorübergehende neue Heimat fanden. Nach etwas einer Stunde aber gab Pfarrer Friedmann den Wallfahrern den Segen und schickte sie auf den Weg nach Hause. Die Markus-Wallfahrt ist also kein großes Volksfest, sondern hat ihren religiösen Charakter bewahrt, wie es eine Frau aus Küstersgreuth ausdrückte. Drei gestandene Mannsbilder, Josef Thomann (Burgebrach), Franz-Josef Kaiser (Unterharnsbach) und Georg Bayer aus Stappenbach, die schon seit ihrer Kindheit an den Prozessionen teilnehmen, bekannten freimütig: „Endlich wieder gab es unsere Markusprozession und ein Markusfest wie früher. Wir sind sehr glücklich darüber.“