Im Bild (von links): Bayerischer Innenminister Joachim Herrmann, Dieter Erhard, Reiner Stengel und Detlev Troll.

Eingestellt:17.11.2020
Ort: Höchstadt a.d. Aisch

Höchstadt a.d. Aisch

Die Stadt Erlangen ist nun „Insektenhotel-Hauptstadt“

Erlangen/Gremsdorf (dt). Mit aktuell 260 Insektenhotels XXL im Format von 115 x 115 x 25 Zentimetern und einem Gewicht von circa 41 Kilogramm hat sich Erlangen den Titel „Insektenhotel-Hauptstadt“ redlich verdient. Eine entsprechende Urkunde überreichte Detlev Troll (Werkstattleiter bei den Barmherzigen Brüdern in Gremsdorf) an Jörg Volleth (Zweiter Bürgermeister der Stadt Erlangen). Dieser zeigte sich sichtlich erfreut über die Auszeichnung, zumal seit vergangener Woche ein weiteres „Hotel der Superlative“ aus der Naturwerkstatt der Barmherzigen Brüder Gremsdorf den Erlanger Ohmplatz schmückt. Diese Insektenwelt mit den stolzen Maßen von 280 x 280 Zentimetern wurde vom Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann, der eigens aus München angereist war, feierlich enthüllt.

In seiner Begrüßungsrede machte Joachim Herrmann darauf aufmerksam, wie wichtig es sei, dass nicht nur der Staat für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sorge, sondern dass jeder einzelne mithelfen könne, die Natur zu schützen.

Ideengründer war der Künstler Dieter Erhard, der eine übergroße, im Sonnenlicht leuchtende Biene erschaffen hatte und sich dabei an der Naturwerkstatt der Barmherzigen Brüder mit ihren für Wildbienen geeigneten Nisthilfen erinnerte. So entstand sein Plan, mindestens 50 Insektenhotels unter der Schirmherrschaft des Rotary Club Erlangen-Schloss bei deren Partner, der Gremsdorfer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung (WfbM), zu kaufen und an Schulen und Kindergärten in und um Erlangen zu spenden.

Seit Beginn des Projekts im Frühjahr 2019 konnte die Benedikt-Menni-Werkstatt knapp 40.000 Euro Umsatz mit den verkauften Insektenhotels erzielen. „Der Erlös daraus dient der Finanzierung der Löhne für die Menschen mit Beeinträchtigung“, so Detlev Troll. Und das sei gerade in diesem Jahr von enormer Bedeutung, da aufgrund der schwankenden Auftragslage durch die Corona-Pandemie die Umsätze der WfbM deutlich zurückgegangen seien.

Der Präsident des Rotary-Clubs Erlangen-Schloss, Hans Drexler, warb mit dem Projekt auch bei seinen Distriktkollegen, wo die Aktion prompt Anklang fand. Somit wächst im Erlanger Umkreis sichtbar die Zahl derer, die sich für Umweltschutz und soziales Engagement stark machen.