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Eingestellt:23.11.2020
Ort: Burgebrach

Burgebrach

300 Jahre Rathaus Burgebrach

Burgebrach (epi). Eines der bekanntesten Wahrzeichen Burgebrachs, das Alte Rathaus in der Hauptstraße, feiert sein 300-jähriges Bestehen. Das Gebäude wurde im Jahr 1720 an der Stelle des einstigen „Oberen Tores“ errichtet und ist seither für die Bürgerinnen und Bürger Anlaufstation in privaten und öffentlichen Belangen. In der Denkmalliste wird das Rathaus als zweigeschossiger Walmdachbau mit rundbogiger Straßendurchfahrt und Dachreiter beschrieben. Eckpilaster, Gurtgesims, profilierte Fenstergewände mit Brüstungsfelder im Obergeschoss zeichnen die Einzigartigkeit des historischen Gebäudes aus. Das Rathaus bildet nicht nur den westlichen Eingang in den oval geformten Historischen Ortskern (Historisches Ei) von Burgebrach, sondern nach Osten hin auch das Tor zum Naturpark Steigerwald.

Burgebrach hatte früher drei Tore – das Baderstor im Norden, das Felderstor (das nach Süden in die Felder führte) und das Obere Tor im Osten. Unter der Amtszeit von Bürgermeister Schlegler entstand 1720 an der Stelle des „Oberen Tores“, das heutige Rathaus. Unter dem Oberen Tor wurden bereits früher die Gemeindeversammlungen sozusagen „uff offener Gass“ abgehalten. Man hatte zwar eine Ratsstube im Torhaus, aber mit der Zeit waren die Aufgaben gewachsen, und so wurde an diesem Platz schließlich ein richtiges Rathaus nach den Plänen von Nattermüller in dreijähriger Bauzeit errichtet. Die Zierde des Rathauses, der Turm, wurde aufgrund mangelnder Finanzmittel erst 1847 hinzugefügt.

Das gut erhaltene Gebäude lässt uns heute an einer beeindruckenden Geschichte teilhaben:Als Napoleon mit seinem Heer gegen Russland zog, hielt er im Rathaus in Burgebrach Kriegsrat.
Wenige Tage vor dem 13. April 1945, als die Amerikaner in Burgebrach einmarschierten, wurde im Sitzungssaal des Rathauses ein Standgericht errichtet. Links und rechts vor einem Tisch stand je ein Gewehr-Dreierbock. Zum Glück kam es zu keinem Urteil mehr. Im großen Torbogen lagerte in einer Kiste eine Fünf-Zentner-Bombe, um das Rathaus zu sprengen. Direkt westlich vor dem Rathaus hatte der Volkssturm eine Panzersperre errichtet. Die Nachbarhäuser waren bereits geräumt. Zur vorgesehenen Sprengung kam es jedoch nicht mehr, da die Amerikaner von Ampferbach kommend anrückten. 1950 bis 1972 war die Landwirtschaftliche Berufsschule im Alten Rathaus untergebracht. Die Kriegsjahre haben das Rathaus stark mitgenommen. 1981/82 erfolgte eine umfassende Restaurierung. Das Glöcklein im Turm des Rathauses wird noch heute bei jeder Beerdigung geläutet, wenn der Priester mit den Trauergästen durch den Torbogen zum Friedhof zieht. Noch heute tagt der Marktgemeinderat in einem historisch-modernen Sitzungssaal im Obergeschoss. Der Trauungssaal daneben bietet den Brautpaaren ein einmaliges Ambiente für die standesamtlichen Trauungen.

Jubiläumswoche von Dienstag, 1. Dezember bis Sonntag, 6. Dezember 2020

Der Markt Burgebrach startet dazu eine Jubiläumswoche ab Dienstag, 1. Dezember um 18.30 Uhr mit der Illumination des Alten Rathauses. Die Eröffnungsrede des Ersten Bürgermeisters Johannes Maciejonczyk wird in den Sozialen Medien über Facebook und Instagram live übertragen. Unter dem Motto „Wir nehmen Sie mit auf eine Entdeckungstour durch das Rathaus“ bekommt man einen Einblick in die Geschichte des Alten Rathauses und einen Blick in das angrenzende Verwaltungsgebäude über einen virtuellen Rundgang auf der Internetseite www.burgebrach.de.

In einem Gewinnspiel können die Teilnehmer eine von 300 limitierten Emaille-Tassen zum Jubiläum „300 Jahre Rathaus Burgebrach“ gewinnen. Die Teilnahmemöglichkeiten sind in einem Faltblatt und auf der Homepage zu finden. Teilnahmeschluss ist Freitag, 11. Dezember 2020.